WHO´S WHO - Persönlichkeiten in der Homöopathie

James Grant Gilchrist

*1842 New York City, †1906 Iowa City.

James Grant Gilchrist war der Sohn von William Wallace Gilchrist und dessen Frau Redelia Ann Cox Gilchrist. Er hatte Privatunterricht im Hause seiner Eltern und an der „Mitchell’s Academy in Philadelphia. Dann studierte er Medizin am “Homeopathic Medical College of Philadelphia” und bei George R. Starkey.

Im Juli 1863, als in den Vereinigten Staaten der Sezessionskrieg wütete, verpflichtete er sich für kurze Zeit zum Militärdienst und diente in der „Company G of the 40th Pennsylvania Militia“ als Oberst. Nach Beendigung seiner Militärzeit wurde ihm sein Diplom verliehen und er fungierte von 1863 bis 1881 als „Demonstrator der Anatomie“. 1867 wurde er zum Professor für Chirurgie an der Universität von Michigan berufen. Von 1876 an war er auch noch Verwaltungschef des „Detroit Homeopathic Hospitals“, des späteren Grace Hospitals. Ab 1882 hat er in der homöopathischen Abteilung Patienten ohne Bezahlung behandelt. Gilchrist war Dozent für Therapeutik und Chirurgie, sowie Professor für chirurgische Pathologie und Geburtshilfe. 1885 erschien sein Name erstmals als Professor der Chirurgie.

Den Höhepunkt seiner Schaffenskraft erreichte James Grant Gilchrist, als er sich endgültig in Iowa City niederließ.

Als die Leitung des Hahnemann Medical Association of Iowa in Iowa City sowohl einen Professor für Chirurgie, als auch einen für Geburtshilfe suchte, fand sie in Gilchrist einen Professor, der durch seinen Enthusiasmus und seine erfolgreiche Arbeit als Homöopath für beide Fachbereiche die idealen Voraussetzungen mitbrachte. Sein Wissen und seine Begeisterung halfen, das Krankenhaus sinnvoll einzurichten und die Arbeitsabläufe zu optimieren. Im Hörsaal war Gilchrist ein Mann der klaren, einfachen Worte, gut verständlich für seine Zuhörer und doch gewaltig in der Wirkung. Seine erste Vorlesung vor einem Erstsemester machte einen unvergessenen Eindruck.

Sowohl Gilchrists medizinische, als auch seine militärische Ausbildung verhalfen ihm zu methodischem Vorgehen in seiner Lehrtätigkeit. Sein Temperament trieb ihn voran, und er riss seine Studenten mit seiner Begeisterung für die Sache mit. Trotz seiner chirurgischen Ausbildung wäre es falsch, ihn als reinen Chirurgen zu sehen. Er war ein glühender Anhänger der Homöopathie und suchte zuerst auf diesem Wege zu Heilerfolgen zu gelangen, bevor er das Skalpell in Erwägung zog.

Gilchrist hatte von 1893 bis 1902 das Amt des Sekretärs der Fakultät inne und obwohl seine Entscheidungen stets durchdacht und nachvollziehbar waren, war es für ihn doch mehr eine Pflicht, die er zu erfüllen hatte, als die Liebe zur Arbeit. Er versuchte, die Verwaltungsarbeit so weit wie möglich zu delegieren, um mehr Zeit für sein homöopathisches Wirken zu haben.

Die beiden Kollegen, die an der Universität von Iowa Materia medica lehrten, fanden in ihm stets einen loyalen Mitstreiter, der fest an die Wirksamkeit homöopathischer Heilmittel glaubte. Er war ein Mensch, der neugierig seine Forschungen betrieb und stets bereit war, neue Erkenntnisse zu akzeptieren, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und neue Wege zu betreten.

Durch seinen aufrechten Charakter und seine Hilfsbereitschaft war er im ganzen Staat bekannt und hatte viele gute Freunde. In seiner Freizeit spielte er Orgel in der „Episcopal Church of Iowa City“ und galt als einer der besten Organisten des ganzen Staates. Seine Orgelkonzerte waren gut besucht, nicht nur von Personen aus seinem beruflichen Umfeld.

Seinen vier Töchtern war er ein guter Vater, der ihre Talente förderte und ihnen allen ein Studium ermöglichte.

Gilchrist förderte darüber hinaus bei seinen Studenten und Mitarbeitern das Studium der Geschichte und der Anglistik. Er selbst verfasste einen Reiseführer zu den Kirchen Englands: „An Itinerary oft he English Cathedrals for the Use of Travellers“.

Professor Gilchrist hatte die Ehre, der einzige zu sein, der den Lehrstuhl für Chirurgie am „College of Homeopathic Medicine oft he University of Iowa“ inne hatte.

Dr. James Grant Gilchrist starb, 64-jährig, hochgeehrt im Jahre 1906.



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